April 5, 2014

NONPOP spartenmagazin

INUTILI: Music To Watch The Clouds On A Sunny Day
AAGOO RECORDS, 21. April 2014, LP / Download

Auch INUTILI sind wohl hauptsächlich in Italien be- und mir bis dato unbekannt. Ich bin allerdings sehr froh, dass sich diese Tatsache durch die im April erscheinende Veröffentlichung mit dem langen Titel geändert hat.
Der esoterische Albumtitel täuscht, denn die zwei langen 20-Minüter sind ein ziemliches Brett. "Fry Your Brain" (01) stellt gleich zu Beginn ein dröhnendes, mäanderndes Etwas dar. Ein starker, verzerrter Bass, darüber die tobende, quietschende E-Gitarre und ein trockenes, erdiges Schlagzeug. Kurze Pausen ermöglichen das Durchatmen, mit psychedelischen Sounds zu ruhigeren Basslinien, aus der E-Gitarre steigen wie improvisiert nur einzelne Töne auf. Regelmäßig geht es im Anschluss aber umso heftiger weiter, mit Phasen, die fast ans Noisige grenzen. Da ist dermaßen viel Fuzz drin, dass der Sound oft dem einer startenden Rakete gleicht. Die Band kommt gut ohne Vocals (und so gut wie ohne Synthetik) aus. "Drunk Of Colostro" (02) beginnt etwas leiser und bluesiger. Entspannt twangende Gitarrenklänge und rhythmische Percussion, dennoch ein wenig rauschend und verzerrt, so dass man schon auf das Gewitter vorbereitet wird, welches nach einem Drittel des Stückes auch folgt. Dann sehe ich die Musiker im Geiste, wie sie sich zu ihrem krachigen Donnerrock in JIMI HENDRIX-Manier auf dem Boden wälzen.
Wolken bleiben auf "Music To Watch The Clouds On A Sunny Day" nicht viele übrig, denn die Musik vertreibt sie garantiert. 40 Minuten, die das Gehirn frei blasen und in kein Genre passen; irgendwo zwischen Psychedelic, Doom und Rock, auf jeden Fall mit viel, viel Fuzz.

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